„Narradonia“ sorgt beim Ball für Furore

von Volker Denkert

Die Anhänger der fünften Jahreszeit luden die Schlafmützen zum Stelldichein. Die Gaudi fand wieder großen Anklang.

Die hübschen Gardemädchen der Faschingsgesellschaft „Narradonia“ sorgt für Aufsehen. Fotos: Schmid
Die hübschen Gardemädchen der Faschingsgesellschaft „Narradonia“ sorgt für Aufsehen. Fotos: Schmid

VON PETRA SCHMID, MZ

WÖRTH Männer im Schlafanzug und Frauen im Negligé lachen, plaudern und tanzen – wie ist das möglich? Beim traditionellen „Schläferball“ im Gasthof Rosenhof an der Straubinger Straße 21 ist dies ganz normal. Auffällt, wer nicht in Schlafbekleidung erscheint.

Unbeschwert bewegen sich die Ballgäste in einer Aufmachung, mit der sie sonst in ihren Betten liegen, auf der Tanzfläche. Viel gab es zu sehen: Ausflüge in die Nostalgie der „guten alten Zeit“, als die Oma noch lange Unterhosen und eine Schlafmütze trug, oder beispielsweise der Herr im Nachthemd zur Ruhe legte. Hie und da blitzten bei den Damen ein paar Lockenwickler im Haar oder einige große „Babys“ hatten ihr Lieblingskuscheltier und den Schnuller dabei. Aber auch moderne Schlaf-Overalls mit meist lustigen Motiven waren stark vertreten.

Stöbern im Familienfundus

Das gut besuchte Faschingstanzvergnügen kommt an bei den Wörthern, vor allem die Jugend ist sehr präsent. Und das Konzept klappt seit vielen Jahrzehnten. Den Schläferball gibt es nämlich schon seit mehreren Jahrzehnten. Heinz Maier, Präsident der Faschingsgesellschaft „Frohsinn Narradonia“, erzählte auf Nachfrage der MZ von den Anfängen. Wenn er so zurückdenke, dann seien die Damen früher viel neckischer und freizügiger zum Schläferball gekommen. Für die Männer sei es so manches Mal eine Augenweide gewesen, in welch reizvollem „Nichts die Damen wohl schlafen gehen“, resümierte der Faschingspräsident augenzwinkernd. „Heute kommen die meisten im Schlafanzug“, sagte er und fügte hinzu: „Eigentlich Schade-!“

Aber Spaß macht es allen. Elke und Cousin Harald gaben sich mit der Ballgarderobe große Mühe. Er in rosafarbener handgestrickter Unterhose mit passenden Socken, Hemd und Schlafmütze. Sie im weinroten Unterkleid mit schwarzer Spitze und schwarzen Netzstrümpfen. Woher die Garderobe kommt? Aus dem Familienfundus, genauer gesagt von der seligen Oma, erklärt Elke, bevor sie ausgelassen weitertanzte. Auch Diana war vom Ball begeistert. Für sich und ihre Freundinnen hatte sie extra das gleiche Nachthemd besorgt. Sogar das passende Kuschelkissen haben die Frauen dabei.

Vom Ball direkt ins Bett

Was ihr am Schläferball so gefällt, bringt Diana auf den Punkt. „Ich bin die Mutter der Prinzessin und deshalb quasi zwangsverpflichtet, aber ich bin auch sonst immer beim Ball“, erzählte sie. Man könne vom Ball aus direkt ins Bett gehen und müsse sich nicht erst lange umziehen, sagte ein weiterer Ballbesucher. Spaß machte der Schläferball auf alle Fälle den Besuchern.

Zurück